Megaösophagus beim Hund. Noch nie gehört. Ich auch nicht, bis ich über meine Hündin Vink damit konfrontiert wurde. Inzwischen weiß ich auch was die Ärztin in der Tierklinik meinte als sie mir sagte, dass es eins der anstrengendsten Erkrankungen ist - für den Besitzer. Wahrscheinlich werden viele Hunde bald eingeschläfert. Aber es gibt Hunde und Besitzer, die damit leben. Einige davon treffen sich auf Facebook, im Forum "Megaösophagus bei Hunden und Katzen". Sie geben sich gegenseitig Tipps und machen sich immer wieder Mut.
Ein Megaösophagus beschreibt eine Erweiterung der Speiseröhre des Tieres, die zu einer Störung des Futtertransportes zwischen Rachen und Magen führt. Der Megaösophagus kann dabei unterschiedlich ausgeprägt sein, von einer leichten Erweiterung auf gesamter Länge der Speiseröhre bis zu einer massiven „Aussackung“ ohne erkennbare Muskelaktivität. Geschlucktes Futter oder Wasser kann dabei in der Speiseröhre stecken bleiben und gelangt nicht in den Magen. Ein Megaösophagus ist jedoch keine Erkrankung im eigentlichen Sinn, sondern vielmehr ein Symptom. Es gibt eine ganze Reihe von Erkrankungen, bei denen ein Megaösophagus auftreten kann.
Die Speiseröhre ist ein langer Schlauch, der Futter und Wasser vom Maul in den Magen transportiert. Nach der Futteraufnahme durch das Maul und das Abschlucken via Rachen, werden spontane Wellen (rhythmisches Kontrahieren) ausgelöst, die das Futter wie ein Förderband in den Magen transportieren. Die Speiseröhre ist dazu innen mit quergestreifter Muskulatur ausgestattet, die willkürlich kontrollierbar ist.
Es wird ein Röngtenbild gemacht mit Hilfe eines zu schluckenden Kontrastmittels, manchmal wird auch noch eine Endoskopie durchgeführt.
Das häufigste Symptom eines Megaösophagus ist das sogenannte „Regurgitieren“. Dabei fällt dem Besitzer auf, dass der Hund unmittelbar nach der Futteraufnahme erbricht („regurgitiert“). Das Regurgitieren kann jedoch auch erst mehrere Stunden nach der Futteraufnahme erfolgen. Das Futter erreicht den Magen nicht, sondern liegt in der erweiterten, beziehungsweise ausgesackten Speiseröhre, von wo es der Hund
wieder herauswürgt. Das Futter ist größtenteils unverdaut, es kann jedoch auch mit Schleim überzogen sein. Es ist sehr wichtig, die Regurgitation zu erkennen und vom Erbrechen unterscheiden zu können.
Weitere Symptome: Gewichtsverlust durch mangelnde Futteraufnahme, vergorener Geruch aus dem Maul, Husten beim oder nach dem Fressen und Trinken, Hinunterwürgen des Fressens, Gluckergeräusche bei Bewegung, etc. Durch das Regurgitieren können Futterpartikel eingeatmet werden, die zu einer Lungenentzündung (sog. Aspirationspneumonie) führen können. Deshalb ist es sehr wichtig, das Regurgitieren zu verhindern.
Man unterscheidet grundsätzlich den angeborenen, genetisch bedingten, Megaösophagus und den erworbenen (sekundären) Megaösophagus. Ursachen sind unter anderem:
Wird eine Grunderkrankung diagnostiziert, so können die Symptome durch die Behandlung der Grunderkrankung gemildert werden. Ansonsten beschränkt sich die Behandlung auf die Linderung der Symptome.
Jeder Hund reagiert anders auf verschiedene Fütterungsarten. Die Suche nach einem geeigneten Konzept ist in hohem Maße ein Ausprobieren. Funktioniert etwas gut, sollte man es beibehalten. Funktioniert etwas nicht (mehr) so gut, versucht man etwas anderes.
[Mit Dank an Sabine Simonich]